Die Idee von „JuleA“ – Jung lehrt Alt – ist denkbar einfach: Junge Menschen geben ihr Wissen an interessierte Mitmenschen „55+“ weiter. Doch hinter diesem generationsübergreifenden
Weiterbildungs- und Qualifizierungsprojekt steckt sehr viel mehr. Jung, Alt und sogar die Gesellschaft profitieren aufgrund einiger Besonderheiten in vielfältiger Art und Weise von „JuleA“.
Realschüler der Klassen 9 und 10 schlüpfen bei diesem Projekt in die Rolle des Lehrers.
Menschen der Generation 55+ werden zu Seniorschülern. Im 1:1-Format unterrichtet der „Schülerlehrer“ dann den „Seniorschüler“ im entsprechenden Fach – ganz individuell und persönlich.
Diese spezielle Konstellation bringt viele Vorteile mit sich, von denen beide Seiten gleichermaßen profitieren. Persönlicher und gesellschaftlicher Nutzen stehen dabei im Vordergrund.
Individueller 1:1-Unterricht
Auf der einen Seite für den Seniorschüler: Er wird behutsam und eingehend bei neuen Herausforderungen unterstützt. Sei es bei der Bedienung moderner Handys, beim richtigen Umgang mit dem PC und seinen Programmen oder sogar beim Situations-Englisch – mit „seinem“ Schülerlehrer an seiner Seite erlernt der ältere Teil des Lern-Duos viel Neues. Aufgrund der 1:1- Situation können Lerntempo und praktische Dinge individuell aufeinander abgestimmt werden.
Die Jugendlichen erhalten nach Abschluss des Projekts neben dem persönlichen Gewinn auch greifbare Auszeichnungen. So wird ein positiver Teilnahmeeintrag im Schulzeugnis vermerkt. Dazu erwerben sie mit der aktiven Teilnahme den NRW-Landesnachweis – das so genannte Ehrenamtszertifikat. Damit wird der Nachweis des bürgerschaftlichen Engagements bestätigt. Dieses Zertifikat sowie der Zeugniseintrag sollen sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz positiv auswirken.
„JuleA“ verbessert die Job-Chancen
Unterstützung erhält das Projekt unter anderem auch durch die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer, die ihre Mitgliedsbetriebe auf das Engagement der Jugendlichen hinweisen und dieses als Praxisqualifikation bewerten. Zudem können sich die Schülerlehrer in die IHK-eigene Ausbildungsplatzvermittlung
„Azubifinder“ aufnehmen lassen. Neben IHK und HwK unterstützen auch der Landrat des HSK, Dr. Karl Schneider, sowie das NRW-Generations-Ministerium das Projekt.
Das Projekt wurde 2008 von den Initiatoren, den Senior- Trainern Wolfgang Rochna und Eduard Kuntz aus Arnsberg, ins Leben gerufen. Bislang haben schon über 700 Teilnehmer erfolgreich im Projekt partizipiert.
Quelle: c.weber@sauerlandkurier.de